Zentrum für interkulturelle
Forschung, Training und Kreativität
Die Basis einer förderlichen Beratung liegt bei deren Wirksamkeit. Je effektiver eine Beratung erfolgt, um so positiver ist der Einfluss auf den individuellen Integrationsprozess. Durch unseren kulturellen Hintergrund kennen wir die Nöte und Sorgen von Menschen, die sich in einem fremden Land mit einer unbekannten Kultur zurechtfinden müssen. Darüber hinaus sind wir mit Hilfe unseres wissenschaftlichen, beruflichen und kulturellen Werdegangs in der Lage, diesen Menschen die richtige Unterstützung zukommen zu lassen.

Hier setzt ZiTuK an:

Mit unseren Workshops möchten wir zum einen Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund einen guten Start in ein neues Leben ermöglichen.

Zum anderen bieten wir Seminare für Bildungsanbieter Lehrkräften, in Schulen und Akteure im Bereich der sozialen Arbeit, Aus- und Weiterbildung für Erwachsene an, die sie mit zusätzlichen Qualifikationen versehen.

Die Seminare werden in Deutsch, Englisch, Persisch, Dari und Arabisch angeboten.

Unsere Weiterbildungsangebote, gerade für Geflüchtete und deren Integration, bieten wir bereits seit zwei Jahren in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wohlfahrtsverbänden wie der AWO, staatlichen Einrichtungen, z.B. kommunalen Integrationsbehörden (KI) und anderen NRW-weiten Behörden an, wo sie eine wertvolle Ergänzung und Verknüpfung zwischen Wissenschaft und Praxis darstellen.

Workshops und Seminare

Geflüchtete, Bildungssystem und Kultur in Deutschland

Integration durch Bildung ist eine gelungene Integration. Oftmals fehlen aber grundlegende Informationen, sowohl über das deutsche Bildungs- und Ausbildungssystem, als auch Kenntnisse über Zugangswege zu diesen.

Inhalt
• Wie funktioniert das Bildungssystem in Deutschland?
• Was sind die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Bildungssystemen im Herkunfts- und im Aufnahmeland?
• Wie können Migranten im deutschen Bildungssystem an- und weiterkommen? Welche Möglichkeiten haben sie?
• Was ist eine (duale) Ausbildung und wie funktioniert sie?

Methodik und Ziele
Methodik sind in diesem Workshop Vortrag und Präsentation. Für das Ankommen und die Integration ist es wichtig, die Grundlagen gut zu verstehen. Deswegen werden Seminare nach Bedarf mehrsprachlich für die Geflüchteten bzw. MigrantInnen zum Thema Bildungs- und Ausbildungssystem in Deutschland und NRW auf Deutsch, Arabisch, Farsi (Paschto, Dari, Persisch) und Englisch durchgeführt.

Zielgruppe: Neuzugewanderte, insbesondere Eltern und auch junge Geflüchtete bzw. MigrantInnen

Bildungssysteme und Bildungssituation in Herkunftsländern von Geflüchteten

Für eine vollständige Beratung für sowohl Bildungs- als auch Berufsorientierung von Geflüchteten bzw. MigrantInnen fehlt das Grundwissen über Bildungssystem und Bildungssituation mit Blickwinkel auf Fluchtursachen und kulturelle Prägung in den Herkunftsländern von Geflüchteten.

Inhalt
• Wie ist das Bildungssystem in den Herkunftsländern aufgebaut?
• Was sind die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Bildungssystemen in den Herkunftsländern zum deutschen Bildungssystem?
• Wie funktioniert Ausbildung in Herkunftsländern?
• Mit welchen Herausforderungen sind die jungen Menschen in Deutschland oftmals konfrontiert?
• Welche Bildungs- und Ausbildungssysteme im Herkunftsland ermöglichen ihnen welche berufliche Zukunft?

Methodik und Ziele
Methodik sind in diesem Workshop Vortrag und Präsentation. Die Antworten auf die obengenannten Fragen können nur aus der gegenseitigen Kenntnis und einer erfolgreichen Kommunikation erwachsen. In Workshops werden sich TeilnehmerInnen und Experten mit den Themen sowie mit Fluchtursachen, Bildungssystemen der Heimatländer, Bildungsaspirationen, etc. auseinandersetzen. Ziel ist eine vielfältigere Beratung und das gegenseitige Verständnis füreinander zu erhöhen.

Zielgruppe: Lehrkräfte, Beratungslehrkräfte und SozialarbeiterInnen

Stimm- und Kommunikationstraining

Bei Vorstellungsgesprächen bei potentiellen ArbeitgeberInnen wird die Stimme vielen Anforderungen und Belastungen ausgesetzt. Gerade, wenn die Sprachkenntnisse begrenzt sind, spielen Stimme und Tonlage eine wichtige Rolle. Im Vorstellungsgespräch sind zudem Auftreten und die Körpersprache sehr wichtig. Deswegen wird in diesem Seminar auch an der Gestik, am Blickkontakt und der Mimik des Teilnehmers gearbeitet.

Inhalt
• Wie sieht eine Körpersprache aus?
• Welche Herausforderungen gibt es bei einem Vorstellungsgespräch?
• Welche persönlichen Stärken hat die Person? Und wie sollen diese betont werden?

Methodik und Ziele
Der Workshop bietet ein ganzheitliches Stimm-, Ton- und Körpertraining, zugeschnitten auf die spezielle Situation von Menschen mit Flucht und Migrationshintergrund. Übungen zum "Sitz" der Stimme, Umgang mit Nervosität und Körpersprache sind Teil der Schulung. Ziel ist ein lebendiger, zuhörerorientierter Sprachausdruck, der zu produktiven Gesprächen und einer gelingenden Kommunikation führen kann. Auch die Unterschiede im direkten Umgang miteinander im Vergleich zum Herkunftsland werden wichtiges Thema sein.

Zielgruppe: Neuzugewanderte bzw. MigrantInnen und Geflüchtete

Netzwerke und Kontaktaufbau am Arbeitsmarkt

"Was machen Sie denn?" ist eine der häufigsten Fragen, mit denen sich Menschen kennenlernen und ihre Netzwerke erweitern. Ein zweiter wichtiger Faktor, um Kontakte zu knüpfen, ist der sogenannte "Small Talk". Für Menschen, die erst kurz in Deutschland sind oder aufgrund ihres Migrationshintergrundes die Sprache (noch) nicht gut beherrschen, ist jeder Gesprächsbeginn eine große Herausforderung.

Inhalt
• Wie funktioniert ein erfolgreicher "Small Talk"?
• Welche Werkzeuge erleichtern die Kontaktaufnahme?
• Wie kann man ein kurzes Profil entwickeln, um dadurch die Kompetenzen kurz, knapp und interessant vorzustellen?

Methodik und Ziele
Der Workshop bietet ein dreischrittiges Small-Talk-Modell, um einen Gesprächseinstieg in lockerer und vertraulicher Atmosphäre zu ermöglichen.
Die KursteilnehmerInnen lernen als Gesprächseröffnung den sogenannten "kreativen Eintritt" kennen und üben ihn. Die "konstruktive Methode" ermöglicht es ihnen, etwas Aktives in ein Gespräch einzubringen. Ziel ist, ein erfolgreiches "Gesamtbild" herzustellen.

Zielgruppe: Neuzugewanderte bzw. MigrantInnen und Geflüchtete

Frauen mit Flucht- oder Migrationshintergrund – Empowerment

Wenn wir über die Verteilung der Geschlechterrollen reden, kommen meistens Frauen zuerst als Mütter, Hausfrauen und Männer als Ernährer und Geldverdiener. Diese Rollenverteilung verstärkt sich bei patriarchalisch geprägten Ländern. Für die Frauen mit Fluchthintergrund ist wichtig zu verstehen, was Empowerment bedeutet: Frauen stehen dabei im Mittelpunkt – ihre berufliche und persönliche Entwicklung, ihre Perspektiven, ihre Wünsche, ihre Gefühle und ihre Kultur.

Inhalt
• Welche Möglichkeiten haben Frauen mit Fluchthintergrund hier in Deutschland?
• Wo kriegen sie Unterstützung, um persönlich und beruflich weiterzukommen?
• Wie kann man Familie und Beruf miteinander vereinbaren?
• Wie sieht der Arbeitsmarkt für die Frauen mit Flucht und Familie aus?

Methodik und Ziele
Ziel des Workshops ist es, Frauen einen Raum zu geben, sich zu vernetzen, ihr Berufs- und Bildungsprofiling zu stärken und individuell auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Mit der "Methode des Rollenspiels" erweitern die Teilnehmenden Handlungsspielräume und lernen aus der Reflektion neue Ansätze zu nutzen und ihre Fähigkeiten zu verfeinern.

Zielgruppe: Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund

Individuelle Konflikte kreativ lösen

Wo Menschen miteinander zu tun haben, sind Missverständnisse und Konflikte häufig eine natürliche Folge. Vor allem häufen sich Missverständnisse aufgrund von Unverständnissen an, also der Unwissenheit in Bereichen, in denen Menschen unterschiedliche kulturelle, gesellschaftliche und sprachliche Hintergründe haben. So können aus scheinbar geringen Anlässen emotional aufgeladene Situationen entstehen, aus denen belastende oder dauerhafte Konflikte erwachsen und gleichzeitig Vorurteile verstärkt werden.

Inhalt
• Was ist der Unterschied zwischen Problemen und Konflikten?
• Wie kann man Konflikte lösen?
• Welche Konflikttypen gibt es und wie gehen wir damit um?

Methodik und Ziele
Um Konflikte, die aus obigen Situationen erwachsen können, weitestgehend zu vermeiden und einer drohenden Sprachlosigkeit entgegenzusteuern, ist Aufklärung vonnöten.
Ziel des Workshops ist es, dass sich die TeilnehmerInnen ihren Vorurteilen stellen und als erstes Ziel sich dieser bewusst werden. Auch ist – analog zu den Kursen, in denen "Einheimische" interkulturelle Kompetenzen erwerben können – wichtig, die kulturellen Verschiedenheiten insgesamt zum Thema zu machen.

Zielgruppe:
1. Lehrkräfte, Beratungslehrkräfte und SozialarbeiterInnen
2. Neuzugewanderte bzw. MigrantInnen und Geflüchtete

Teil der Gesellschaft mit Kindern

Sowohl geflüchtete Frauen, als auch viele Frauen mit Migrationshintergrund, befinden sich in besonderen Lebenssituationen, wenn sie als Mütter eine Ausbildung anfangen oder einen Job annehmen möchten. In solchen Situationen ihren Familienalltag ohne Unterstützung von Familienmitgliedern, ohne Kenntnisse der Gesellschaftsstrukturen und mangelnder Sprachkenntnis unter einen Hut zu bekommen, ist eine ernsthafte Herausforderung.

Inhalt
• Welchen Stellenwert haben Ausbildung oder Job im Leben, und wie zufrieden sind die Frauen damit?
• Wie funktioniert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
• Welche Arbeitsformen gibt es für alleinerziehende Mütter?

Methodik und Ziele
Mit Rollenspielmethoden und Gruppendynamik sollen die Teilnehmerinnen ihre Familiensituation und Ihr Umfeld reflektieren. Dabei entwickeln sie Ideen, wie man mit Kind(ern) in der hiesigen Gesellschaft leben kann. Ziel ist, dass die Teilnehmerinnen eine nützliche Alltagsstrategie erlernen, um ihre Familien mit Arbeit oder Ausbildung unter einen Hut zu kriegen.

Zielgruppe: Eltern mit Flucht- und Migrationshintergrund

Sichere und sichtbare Kommunikation (Ankommen)

Als Erwachsene zu kommunizieren, ist für die Vernetzung, Profilierung und Integration von zentraler Bedeutung. Zu kommunizieren trotz mangelnder Sprache und Kulturkenntnisse stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Für das Ankommen benötigen die neu Zugewanderten eine Strategie zu sicherer und sichtbarer Kommunikation. Da es dazu kein Bundes- oder Landesprogramm gibt, sollen diese Strategien miteinander entwickelt werden. So können Rechte und Pflichten gleichermaßen erkannt werden, und die Personen können sich in diesen Strukturen sicher bewegen.

Inhalt
• Welche Behörden spielen eine Rolle bei Geflüchteten, und wie sieht diese aus? (sowohl Ausländerbehörde, Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit als auch Organisationen wie Diakonie, Caritas, AWO usw.)
• Welche Behörden spielen eine Rolle und wie sehen diese aus?
• …

Methodik und Ziele
Der Workshop beleuchtet die unterschiedlichen Aspekte von Ankommensprozessen, unterschiedliche Ankommenssichtweisen, Rechte und Pflichten. So verändert sich die Perspektive, die Zugewanderte wiederum bezüglich der Aufnahmegesellschaft haben. Das ist das erklärte Ziel dieses Kurses.

Zielgruppe: Neuzugewanderte bzw. MigrantInnen und Geflüchtete

Die Persönlichkeit stärken: Ressourcenorientiertes Selbstmanagement

Flucht, Familie, Arbeit, FreundInnen und Bekannte auf einmal zu verlieren und dazu in einem noch fremden Land, von dem es wenige bis gar keine Hintergrundkenntnisse gibt, zu arbeiten, zu studieren oder einen normalen Alltag zu führen, ist nicht nur nicht leicht, sondern schwierig und somit keine Selbstverständlichkeit. Es ist eine Kunst, die eigenen Stärken zu entdecken und sich selbst zu managen.

Inhalt
• Welche Stärken haben die Menschen mit Fluchthintergrund?
• Wie kann mit individuellen Denk- und Handlungsmustern die neue Lebenssituation produktiv reflektiert werden?
• Wie können Geflüchtete nach erlebten Katastrophen und persönlichen Schicksalsschlägen die Ressourcen an sich selbst entwickeln?

Methodik und Ziele
Der Workshop gibt TeilnehmerInnen die Möglichkeit, ihre eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten im Alltag zu entdecken, und sie gezielt weiter zu entwickeln. Das bedeutet, durch unsere Workshops werden Resilienzsprofile erstellt, um deren Steigerung für TeilnehmerInnen sichtbar, erlebbar und nutzbar zu machen.

Zielgruppe: Neuzugewanderte bzw. MigrantInnen und Geflüchtete

Wertsysteme austauschen

Die Menschen kommen nach Europa mit fest geschlossenen Prägungen bezüglich ihrer Kultur, Geschichte, Erziehung, Religion und Gesellschaftsstruktur. Die Flüchtlinge haben vor allem aus politischen Gründen ihre Heimatländer verlassen, d.h. sie sind vor Krieg bzw. den Gründen, die zu den Kriegen geführt haben, geflohen. Flüchtlinge (wie etwa Afghanen und Syrer) werden in absehbarer Zeit nicht in ihre Heimat zurückkehren können.

Inhalt
• Wie sehen die Wertsysteme in Deutschland und den Herkunftsländern aus?
• Welche Unterschiede und Ähnlichkeiten haben die Wertsysteme?
• Wie funktionieren Wertsysteme in Herkunftsländern und auch in Deutschland in Wirklichkeit?

Methodik und Ziele
In dem Workshop werden die TeilnehmerInnen gemeinsam ihre eigenen Werte auf religiöser und kultureller Ebene analysieren und sich bewusst mit den Themen Demokratie und gesellschaftliche Werte auseinandersetzen. Ziel ist, Bewusstheit zu wecken und bewusst Haltung zu aktivieren. Besondere Methoden sind Gruppenreflektion, kontrollierter Dialog und Spiegelnspiel.

Zielgruppe: Neuzugewanderte bzw. MigrantInnen und Geflüchtete